Baukrise von historischem Ausmaß – Soziale Konsequenzen dramatisch

Berlin, 17.10.2023. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen bekräftigt seine Forderung an die Bundesregierung deutlich umzusteuern, angesichts der jüngsten Veröffentlichung des ifo-Instituts zur dramatischen Lage beim Wohnungsbau und den aktuellen Zahlen des Statistischem Bundeamts zu den Baumaterialpreisen. „Es vergeht kaum eine Woche ohne dramatische Meldungen zur Lage am Wohnungsmarkt und der Lage der Unternehmen. Es kann und darf so nicht weitergehen“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Noch immer stecken viele Verantwortliche den Kopf in den Sand, um nicht die harten Konsequenzen zu sehen, die auf uns zukommen. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wegen des fehlenden und nicht mehr bezahlbaren Wohnraums wird deutlich zu spüren sein. Das ist sozialer Sprengstoff. Es fehlen schätzungsweise 700.000 Wohnungen! Was heute nicht geplant wird, wird in zwei Jahren auch nicht gebaut. Es reicht nicht mit einem Maßnahmenkatalog Symptome zu lindern. Es muss operiert werden, sonst ist der Patient Wohnungsbau tot. Jetzt heißt es: Runter mit allen vermeidbaren Kosten. Es muss entschieden gehandelt werden, und zwar von allen Beteiligten: Bund, Ländern, Kommunen. Wir brauchen einen echten Bau-Aufbruch“, so der BFW-Präsident.

 

Hier unsere Forderungen:

  1. Sondervermögen Wohnungsbau
  2. Neubauförderung für EH 55 mit 2% zinsvergünstigtem Darlehen
  3. Wohneigentumsförderung mit angemessener Einkommensgrenze
  4. Paradigmenwechsel von Energieeffizienz zu Emissionseffizienz
  5. Absenkung der Grunderwerbsteuer auf investitionsfreundliches Niveau
  6. Baukostensenkung durch gesetzliche Deregulierung
  7. Normen auf den Prüfstand stellen und vereinfachen
  8. Sonder-AfA für EH 55 (bisher EH 40 QNG)
  9. Absenkung der Mehrwertsteuer für Wohnungsbau
  10. Einheitliche Bauordnung in Deutschland
  11. Degressive AfA ohne Hürden zur Konjunkturbelebung
  12. Bauplanungsrecht vereinfachen

 

Zum Hintergrund:

Das Preisniveau lag im 1. Halbjahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien über dem Niveau vor der Energiekrise, meldet heute das Statistische Bundesamt. Viele Faktoren haben zu dieser Baukrise von historischem Ausmaß geführt. Vor allem extreme Steigerungen bei den Energiekosten, gestiegene Baukosten, hohe Bauzinsen.

Viele der mittelständischen Unternehmen sind von dieser Lage stark betroffen. Die Anzahl der Stornierungen und Auftragsmangel ist enorm und so noch nie dagewesen, schreibt das ifo-Institut in ihrer „Aktuellen Lage der Wohnungswirtschaft“.

 

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

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