Gewerbemarkt

Fachforum Markt beim 10. Deutschen Immobilien Kongress

Entwicklungen bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien

Im Fachforum Markt beim 10. Deutschen Immobilien Kongress am 7. Mai 2015 wurden die gegenwärtigen Entwicklungen auf dem Markt der Gewerbeimmobilien, insbesondere bei den Segmenten Büro und Einzelhandel, diskutiert. Sven Carstensen von der bulwiengesa AG stellte die Strukturen aktueller Büro-Projektentwicklungen im A-Städtevergleich auf Basis der bulwiengesa-Projektentwicklerstudie 2015 vor. Mit aktuell 5,51 Mio. qm bzw. einem Anteil von 22 Prozent hält das Segment der Büroimmobilien das zweitgrößte Entwicklungsvolumen nach dem Wohnsegment. Seit dem Jahr 2008 findet eine rückläufige Entwicklung von durchschnittlich 7,4 Prozent pro Jahr statt. 2014 war der Rückgang mit 2,3 Prozent jedoch weniger ausgeprägt. Gleichzeitig nimmt das monetäre Projektvolumen deutlich zu, insbesondere in den Hauptmärkten Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin.

In der Präsentation von Dr. Joseph Frechen von der bulwiengesa AG stand das Thema Monostrukturen von Einzelhandelsprojekten im Mittelpunkt. Diese sind, so das Ergebnis der neuen bulwiengesa-Studie, vorwiegend in Nahversorgungsbereichen zu beobachten. Großflächige Einzelhandelsentwicklungen verlagern sich derzeit von den A-Städten weg. Dort entwickelt sich der Einzelhandel vornehmlich mit der Erneuerung von Geschäftshäusern und Quartiersentwicklungen.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde mit Thomas Brand (Berliner Volksbank), Alexander Rieck (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO) und den beiden Referenten Carstensen und Frechen herrschte Einigkeit darüber, dass der Einzelhandel und das Bürosegment trotz des Online-Booms die vorherrschenden Themen bei der Projektentwicklung bleiben. Bereits heute sind Grenzen für den Online-Handel erkennbar: So ist beispielsweise die städtische Infrastruktur dem gesteigertem Aufkommen an Lieferverkehr teilweise nicht mehr gewachsen. Aus Sicht der Banken bleiben Gewerbeprojekte eines der Kernsegmente bei der Vergabe von Finanzierungen. Laut Brand ist dabei jedoch relevant, welche zukünftigen Nutzungskonzepte bei den Projekten vorgesehen und wie viele Mietverträge bereits abgeschlossen sind.