Berlin, 18.09.2024. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen kommentiert die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen. Im Zeitraum von Januar bis Juli 2024 wurden 123 600 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,8 % oder 32 500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Juli 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 44,6 % oder 13 700 Wohnungen.
„Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Es wurde zu wenig gegen diesen sich fortsetzenden Absturz unternommen. Die desaströse Lage beim Wohnungsbau zeichnet sich doch bereits seit langer Zeit ab. Leider stehen die von der Politik ergriffenen Gegenmaßnahmen in keinem ausreichenden Verhältnis zu der wirtschaftlichen Realität. Es grenzt an unterlassener Hilfeleistung der Politik angesichts dieser Baugenehmigungszahlen weiterhin nicht massiv gegenzusteuern. Jetzt gilt es entschieden vorzugehen und Wachstum zu ermöglichen“, betont BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
„Es wurde vor vielen Monaten versäumt der veränderten Lage entsprechend angepasste Maßnahmen zu ergreifen. Damit wurde wichtige Zeit verschwendet. Das hat Konsequenzen für die vielen mittelständischen Unternehmen mit Ihren zahlreichen Beschäftigten und die Bürgerinnen und Bürger, die eine bezahlbare Wohnung suchen. Diese negativen sozialen Effekte sind auf längere Sicht bedrohlich und werden uns weiter beschäftigen“, so der BFW-Präsident.
Kernforderungen des BFW-Bundesverbands
- Steuern und Erwerbsnebenkosten senken und eine attraktive Wohneigentumsförderung mit angemessenen Einkommensgrenzen schaffen
- Paradigmenwechsel von Energieeffizienz zu Emissionseffizienz
- Generelle Absenkung der Grunderwerbsteuer auf investitionsfreundliches Niveau
- Baukostensenkung durch gesetzliche Deregulierung
- Normen auf den Prüfstand stellen und vereinfachen
- Die Sonder-AfA wieder für den gesetzlichen Neubaustandard EH 55 zur Verfügung stellen
- Absenkung der Mehrwertsteuer für Wohnungsbau
- Einheitliche Bauordnung in Deutschland
- Wirtschaftlich tragfähige Umsetzung der EPBD
- Neubauförderung für gesetzlichen Baustandard
- Bauplanungsrecht praxisgerecht gestalten
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen