Berlin, 17.05.2024. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen bewertet die vom Statistischen Bundesamt heute veröffentlichten erneut stark gefallenen Baugenehmigungszahlen im Neubau und die kursierenden Berichte über stagnierende Fertigstellungszahlen. „Die Baugenehmigungszahlen sind historisch schlecht und schreiben den Negativ-Trend nur fort. Die in Medienberichten erwähnten stagnierenden Fertigstellungszahlen für das Jahr 2023 sind ein Blick in den Rückspiegel, denn die nun abgeschlossenen Projekte wurden vor Jahren begonnen und noch früher geplant. Die Aussagekraft der Fertigstellungzahlen über die aktuelle Lage tendiert gegen null“, betont BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.
„Die wirklich harte Zeit kommt erst noch und wer jetzt so tut, als seien wir durch das Tal der Tränen durch, ruht sich in Wirklichkeit nur auf den Lorbeeren von vorgestern aus. Es ist wie mit dem Warnhinweis im Rückspiegel: Die Dinge wirken größer, als sie es in Wirklichkeit sind. Die Planungsphasen dieser Gebäude sind vor Jahren erfolgt. Die Aufträge der Bauunternehmen wurden bislang abgearbeitet. Alles, was angefangen wurde, wurde nun fertig gestellt. Jetzt läuft die Auftragspipeline leer. Jedes zweite Unternehmen klagt konkret über Auftragsmangel. Jetzt wird nicht geplant und damit wird in den kommenden Jahren auch nicht gebaut. Die mageren Jahre liegen eindeutig noch vor uns.
Die Baukosten sind insgesamt dermaßen hoch, dass sich das Bauen nicht mehr rechnet, auch und vor allem, weil es schlicht keine Käufer gibt bei diesen Preisen. Solange sich nichts grundlegend an den Rahmenbedingungen ändert, verharren wir beim Wohnungsbau weiter im Mangel. Wir müssen mit den teuren Standards runter, dann wird Bauen und Wohnen wieder erschwinglicher“, so der BFW-Präsident.
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.