Drastischer Rückgang bei Baugenehmigungen Drohende Wohnungskatastrophe endlich stoppen

Berlin, 16.06.2023. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt sich bestürzt über den enormen Rückgang der Baugenehmigungen im Vergleichszeitraum Januar bis April zum Vorjahr, laut Statistischem Bundesamt. „In allen Bereichen stürzen die Zahlen ins Bodenlose. Bei Einfamilienhäusern um 33 %, bei Zweifamilienhäusern um mehr als die Hälfte und bei den Mehrfamilienhäusern um 27,1 %. Wir warnen seit Monaten und die Warnungen werden in den Wind geschlagen, denn eine substanzielle Kehrtwende der Politik erfolgt bislang nicht. Stattdessen werden die Bedingungen für den Bau mit teuren und unrealistischen Anforderungen immer weiter erschwert“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Dieser Rückgang bei den Baugenehmigungen ist derart drastisch, weil er einen Abwärtstrend abbildet, der sich immer mehr beschleunigt und ein Blick in den wirtschaftlichen Niedergang eines wichtigen Wirtschaftszweigs unseres Landes ist. Das Baugewerbe wird diesen Rückgang nur schwer verkraften können, Insolvenzen von Firmen und Arbeitslosigkeit der Beschäftigten sind die Folgen. Das hat viele negative soziale Effekte, auch weil der Wohnungsmangel unaufholbar weiterwächst. Heute nicht genehmigt, heißt in den kommenden Jahren nicht gebaut. Wo sollen die fehlenden bezahlbaren Wohnungen denn herkommen“, fragt der BFW-Präsident.

„Das ist und war nie Panikmache, das ist eine sachliche Zustandsbeschreibung und es braucht jetzt endlich die erforderlichen Schritte, um diesen Niedergang zu stoppen. Absichtserklärungen und Wunschdenken werden uns nicht helfen. Wir brauchen staatliche Bürgschaften, um normalverdienende Familien zu unterstützen Eigentum zu erwerben. Wir brauchen echte, auskömmliche Förderprogramme, realistische Standards, ohne Abstriche bei Qualität, Sicherheit und Klimaschutz. Aussetzen der Grunderwerbsteuer bei Ersterwerb, Senkung der Grunderwerbssteuer auf ein verträgliches Niveau. Die Lösungen liegen vor, jetzt müssen sie angewandt werden“, forderte Salewski.

 

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

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