Der Standort allein sichert nicht mehr den Erfolg einer Gewerbeimmobilie – es gilt neue Themen zu berücksichtigen

Mixed Used, Digitalisierung, Mobilitätskonzepte und Arbeitswelt 4.0. Auch die Gewerbeimmobilienwirtschaft widmet sich heute ganz anderen und umfassenderen Schwerpunkten als noch vor einigen Jahren. Diese und viele weitere Themen wurden auf dem fünften Gewerbeimmobilientag des BFW Bundesverband und des BFW NRW in Köln bei dem Mitgliedsunternehmen Bauwens erörtert.

Gemeinsam mit dem BFW Bundesverband organisierte der BFW NRW zum fünften Mal den Gewerbeimmobilientag. Nach der Begrüßung von Christian Bruch, Bundesgeschäftsführer des BFW Bund, der über die gewerberechtlichen Erneuerungen auf bundespolitischer Ebene informierte, machte Stefan Höher von Bauwens den Auftakt zum Thema „digitale Transformation“. „Die digitale Transformation ist in aller Munde, aber dennoch hinkt im Branchenvergleich die Immobilienwirtschaft hinterher. Gründe sind, dass die Branche immer noch Unikate statt typisierter Objekte baut und die Immobilienwirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen eine lange Produktions- und Lebenszeit aufweist“, so Höher.

Einen informativen Einblick in Photovoltaik und Elektromobilität gewährte Tajo Adler von Smart Solutions. „Die Branche boomt durch die zunehmende Produktvielfalt im Bereich der Elektromobilität. Schätzungen prophezeien auf deutschen Straßen für das Jahr 2O3O eine E-Auto-Quote von 25 Prozent. Daraus folgt der klare Auftrag an die Immobilienwirtschaft: Ladeinfrastruktur stärken, heute schon an die Zukunft denken“, betonte Adler.

Honoré Achille Simo, Senior Director bei JLL, ermöglichte den Teilnehmern eine Marktübersicht der Flexible Offices. In NRW ist Düsseldorf, gefolgt von Köln, der größte Standort für Flexible Offices. Laut Simo stünde heute die Nutzung für den Mieter im Vordergrund, nicht der Besitz. Denn langfristiges Planen sei für viele Unternehmen heute nicht mehr möglich – Unternehmen müssen heutzutage flexibler seinum langfristig bestehen zu können.

Das Thema Flexibilität wurde von Stephan Zwierzynski, Bereichsleiter bei Lidl, fortgeführt. „Als Nahversorger ist man jeden Tag neu darauf angewiesen, dass sich Kunden für einen entscheiden. Dabei haben sich die Bedürfnisse in den letzten Jahren stark verändert. Der Einkauf geschieht heute öfter, kleiner, mit geringem Zeitbudget und vor allem – auf dem Rückweg von der Arbeit. Da die meisten Leute zur Arbeit pendeln, ist Lidl (Elektro-)Mobilität ein besonderes Anliegen. Seit drei Jahren eröffnet keine Filiale ohne Ladestation, viele mit Photovoltaik betrieben“, berichtete Zwierzynski.

In seinem Abschlusswort verwies BFW-Bundesgeschäftsführer Christian Bruch darauf, dass „die Gewerbeimmobilienwirtschaft den Blick vom eigenen Geschäft ausweiten muss. Die Frage ist viel mehr: Was kann man für das Quartier noch tun? Welche Vorteile kann man sonst noch einbringen?“

Der Gewerbeimmobilientag erzielte nicht nur reine Informationsvermittlung, sondern förderte auch die Eröffnung neuer Konzepte durch den gegenseitigen Austausch. Wie jedes Jahr stellte ein besonderes Highlight der “Innovationslam” dar, bei dem die Partner des BFW ihre innovativen Lösungsansätze für die Immobilienwirtschaft in kurzen zwei Minuten präsentieren durften.

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